Und zwar in zweifacher Hinsicht. Zum einen stand für den heutigen Tag eine der schönsten Straßen der Welt an, der Highway 1 und damit wieder einmal ein unvergleichlicher Kurven- und Augenschmaus. Zum anderen meinte es der Wettergott außerordentlich gut mit uns und ließ uns diese tolle Straße über den Wolken genießen.
Mit Sonnenaufgang ging es in Willits los und es damit erstmal wieder zurück an die Küste, wieder über die Hügelkette über die wir gestern Abend schon gefahren sind. In einigen Hochtälern stand der Nebel richtig dick drin, wobei wir davon auf der Straße nichts mitbekamen.
Kaum an der Küste angekommen bogen wir auch schon wieder zum ersten Leuchtturm ab. Nach einem kurzen Sparziergang scheuchten wir eine Unmenge an Eichhörnchen auf, die sich Rund um den Leuchtturm auf Futtersuche befanden. Ich weiß nicht wie oft Steffi in diesem Urlaub gesagt hat: "Schau mal, ein Hörnchen." Die Viecher sind wie Ratten, nur Süßer ;-)
Der Leuchtturm selbst ist über 100 Jahre alt und noch immer in Betrieb. Das Wärterhaus und die Nebengebäude wurden renoviert und können als Ferienhaus gemietet werden. (
http://www.pointcabrillo.org/)
Und diese Aussicht hat man von dort:
Ein weiterer Leuchtturm (dessen Namen ich jetzt leider vergessen habe) folgte auf dem Fuße, wurde jedoch nicht weiter von uns begutachtet. Weiter als bis vor die Einfahrt zum Turm kamen wir nicht, oder besser gesagt wollten wir nicht, da hier eine Gebühr von 7,50$/Person erhoben wurde. Das war es uns dann doch nicht wert.
Je weiter südlich wir kamen, desto nebeliger wurde es. Erst mussten wir direkt durch die Suppe durchfahren und entsprechend sahen wir von der Küste mal wieder extrem wenig. Die Straße schraubt sich im weiteren Verlauf aber immer weiter in die Höhe, so das wir irgendwann ein Gefühl hatten als würden wir fliegen. Denn eigentlich sieht man sowas nur aus dem Flugzeug (oder man ist in den Bergen ganz weit oben).
Von einem nicht näher genannten Schwiegervater haben wir den Tipp bekommen, dass es in
Point Reyes auch noch einen Leuchtturm und ein Erdbebenzentrum geben würde und ein Umweg durchaus lohnen würde.
Dieser Umweg hat mich den letzten Nerv gekostet, hätte ich doch am Vorabend mal die Entfernungen gecheckt. Zunächst ging es recht idyllisch durch kleine Dörfer die sich der Austernzucht widmen immer weiter auf die Landzunge hinaus. Plötzlich befanden wir uns mitten in einem Radrennen und ich hatte alle Hände voll zu tun, keinen der entgegenkommenden Radler oder eines der Autos zu treffen. Als ich dann dachte, es kann ja nicht mehr weit sein tauchten auch die ersten Hinweisschilder zum Lighthouse auf, allerdings ohne Entfernungsangaben. Die wissen schon warum :-(
Über schlechte und schlechteste Straßen ging es über weitere 10 Meilen hinaus Richtung Meer. Insgesamt war es ein Umweg von gut 100 Kilometern und gut 2,5 Stunden. Ob es sich gelohnt hat? Irgendwie schon. Das Erdbebenzentrum haben wir dann nicht mehr gesucht, bzw. suchen wollen.
Jetzt hieß es Strecke machen. Weiter auf dem Highway 1 bis kurz vor San Francisco und bei perfektem Wetter zur Aussichtsplattform in Sausalito. Was war denn hier los?? Sämtliche Touristen dieser Welt tummelten sich hier (klar, wir ja auch). Es wurde in 2. und 3. Reihe munter drauf los geparkt und wenn das nicht reichte auch schon mal mitten auf der Straße. Nö, das müssen wir nicht haben, zumal wir schon einige Male hier waren und diese Aussicht kannten. Ohne Foto sind wir dennoch nicht gefahren.
*Rückblende*
Heute morgen, Supermarkt in Willits, am Starbucksstand, ich bestelle 2 Kaffee und sage zu meiner lieben Frau:
"Du, zahl lieber mit Karte, wir haben nicht mehr viel Cash und müssen die Mautgebühr auf der Golden Gate heute Mittag noch bezahlen."
Sie:
"Das passt schon."
Ich:
"Ok, wenn du meinst."
*Gegenwart*
Beim Abbiegen zu o. g. Aussichtspunkt haben wir noch gesehen das die Brücke 6$ Mautgebühr kosten soll. Also fix die Barreseven überprüft und festgestellt, dass wir noch genau 5,70$ Cash haben. Und nun?? Betteln oder auf gut Glück mitten in der Rushhour darauf vertrauen, dass man in Amerika alles mit Karte zahlen kann?
Zufällig war gerade ein Parkranger zugegen und auf meine Frage, ob man an der Brücke auch mit Karte zahlen kann meine ich erkannt zu haben, dass er sehr um Fassung bemüht war nicht laut los zu lachen. Das habe ich verstanden. Also 6 Meilen zurück in den nächsten Supermarkt und einige Tuben "Hot&Icy" (Mitbringsel) gekauft, mit Traverlercheque gezahlt und wieder Cash in den Händen gehalten. Dann kanns ja endlich über die Brücke gehen.
Durch die Rushhour in San Francisco ging es dann eher schleppend und erst nach 7 Uhr waren wir an unserem heutigen Tagesziel Salinas, etwa 15 Meilen vor Monterey. In Monterey selbst haben die von uns in die engere Auswahl gezogenen Motels solche Mondpreise, dass wir uns hier schon eine Unterkunft für die kommenden 2 Nächte gesucht haben. Im übrigen auch noch zu einem völlig überzogenen Preis, aber laut Mitarbeiter am Check Inn scheinen hier in der Gegend gerade einige Events zu Gange zu sein. Das erklärt dann die hohen Preise.
Ach, ich muss noch meine Aussage von kürzlich revidieren, dass jetzt nur noch kurze Fahrtage kommen. Heute war wieder ein Mördertag. Einige Zahlen von heute: 390 Meilen in 12 Stunden, 1263 Kurven, doppelt so viele Schlaglöcher für die in Deutschland die Gerichte bemüht werden, 166 Autofahrer die nicht wissen was eine Kurve ist und vorsichtshalber mal bremsen und 1 Beule am Kopf, nachdem Steffi während der Fahrt im Sitz abgehoben ist. Lag es an der Geschwindigkeit, lag es an der Straße?? Man weiß es nicht!
In diesem Sinne...
390 Meilen gefahren
Holiday Inn Express Salinas, *hüstel*$
Route